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Dienstag, 16. Oktober 2012

Der Tiger-Clan

Von virtuellekatzenhaus1, 19:36

Hallo Katzenfreunde
 
Es hiess, wir sollen uns hier mal vorstellen, also Freiwillige vor! - Huch, alle weg  ?
Na gut, dann übernehme ich das.

         

Mein Name ist Alesia, und ich bin die mit Abstand Mutigste vom Tiger-Clan. Man möchte meinen, es liege an meiner Zeichnung, denn ich bin die einzige mit richtigen Tigerstreifen. Meine drei Geschwister sind eher marmoriert. Wie hübsch wir alle sind, seht Ihr auf den Fotos. 

         
 
Brivas ist der deutlich Grösste von uns, aber auch der Allerfaulste! Wir drei Mädels können die wildeste Party feiern, und er verpennt sie einfach. Am Montag machte sich Mina grosse Sorgen um ihn deswegen und holte sogar den Fiebermesser, aber so ist er eben: „Bereit, wenn bereit, und wenn nicht, dann später". Schon kurz nach dem Fiebermessen gab er wieder Vollgas, und abends war er total übermütig und kämpfte mit einem herumliegenden Pulli. Da freute sich Mina riesig. Als er heute Morgen erst zum Frühstück kam, als wir Mädels schon fast damit fertig waren, wusste sie bereits: das ist eben Brivas. Abgesehen von den grossen Tatzen ist ein kleiner Knick am Schwanzende sein Merkmal .

         

Lutetia hat noch am meisten Angst, angefasst oder gar festgehalten zu werden. Sie verkriecht sich oder flieht, wenn ihr Mina zu dicht auf den Pelz rückt. Auch die grossen Katzen sind ihr gar nicht geheuer, sie faucht sie mächtig an. Diese gucken nur und denken sich: „Holla, die Waldfee!“ Aber sie tun zum Glück nichts. Wenn sie schläft, lässt sie das Streicheln kurz zu, und Mina hört auf, wenn sie sich verspannt. Wir anderen schnurren in dieser Situation bereits. Bald wird auch Lutetia merken, dass ihr wirklich nichts passiert. Von der Kugelbahn ist sie total begeistert. Beim Spielen damit vergisst sie plötzlich die ganze Welt mit all ihren möglichen Gefahren um sich herum .

         
 
Die Kleinste im Clan ist Massilia. Sie legt grossen Wert auf gepflegte Krallen. Während wir anderen beim Strecken oder zwischendurch mal kurz die Krallen wetzen, investiert sie sehr viel Zeit und bearbeitet die Sisalstämme überaus gewissenhaft. Da sie gern gewagte Kletterübungen unternimmt, ist dieses intensive Schärfen auch nötig. Mina stockte nun schon ein paar Mal der Atem ihretwegen, aber sie ist eine tolle Akrobatin und noch nie abgestürzt, auch wenn ihre Manöver manchmal nur um Krallenbreite noch glücken. Sie sieht aus wie ein schüchternes, kleines „Noscheli“, hat aber eine Menge Power. Unterm Auge hat sie eine kleine Verletzung, deren Behandlung gerade keine grossen Fortschritte im Vertrauensverhältnis zu Mina zulassen, aber Gesundheit geht eben vor. Andererseits hat sie es sich soeben keinen Meter von Mina entfernt auf dem Sofa bequem gemacht. Es geht also trotzdem voran .
 
Am Sonntag sind wir in La Rocca eingezogen. Zunächst waren wir hinter einem Holzzaun, wo zwar alles Notwendige und viel Lustiges vorhanden ist, aber ich habe bald demonstriert, dass so ein Kitten-Gehege nichts taugt für Tiger wie uns. Nachdem mich Mina zum zweiten Mal auf der anderen Seite des Zauns gefunden hatte, öffnete sie das Törchen, sodass uns das ganze Zimmer zur Verfügung stand. Im Gegenzug blieben wir fair und verkrochen uns nicht unter den Möbeln. Die Zimmertüre jedoch verbarrikadierte sie mit einem grossen Karton, sodass wir uns an die Geräusche und Stimmen gewöhnen, aber noch nicht in den Weiten der unbekannten Wohnung verloren gehen. Soweit die Theorie.

Bis gestern Mittag akzeptierte ich das so, dann überwand ich auch den Karton, Massilia strampelte hinterher. Tante Corva sah uns ausbüxen und wirkte total entsetzt, aber sie tat nichts. Neugierig gingen wir auf Entdeckungsreise, schlichen vorsichtig herum und schnupperten überall. Mina schob den Karton ein Stück zur Seite, sodass wir notfalls schnell wieder ins gewohnte Zimmer schlüpfen könnten. Lutetia schaute uns zwar hinterher, aber sie traute sich nicht, mitzukommen. Und Brivas? Nun, Brivas sah kurz auf und schlief weiter.

Nach einer Weile kehrten wir zurück ins Zimmer, Mina montierte den Karton wieder, schloss die Türe und ging arbeiten. Als sie nach ein paar Stunden zurückkam, öffnete sie die Türe wieder, der Karton blieb .

Dann kriegten wir Besuch von ihren Eltern. Der Papa spielte ganz lange und lustig mit uns. In jeder Hand hielt er eine Spielangel, und ich stahl allen die Show, denn ich bediente beide Angeln fast allein. Er hat schnell einen Narren an mir gefressen, trotzdem machte er sich alle Mühe, den anderen auch eine Chance zu geben, das Spielzeug zu fangen.
 
Gegen Abend entwischten Massilia und ich wieder über den Karton. Einmal mehr machte Mina eine Lücke, und diesmal kamen auch Lutetia und Brivas hinterher. Und dann passierte etwas, womit wir nicht gerechnet hätten: es passierte gar nichts, niemand regte sich auf, keiner wollte uns einfangen. Wie bereits am Mittag liess man uns einfach machen. Die Katzentanten schliefen zufrieden im Wohnzimmer, Mina sass still auf die Couch, und wir genossen absolute Narrenfreiheit! Nach anfänglicher Unsicherheit tobten wir so ausgelassen wie nie zuvor seit unserer Ankunft. Zu viert rasten wir den Korridor auf und ab, purzelten übereinander, lauerten uns auf und hatten den grössten Spass. Und nebenbei gab es so viel zu entdecken! Brivas und ich fanden das Bett und hüpften wild darauf herum, Massilia probierte die anderen Kratzbäume aus, und Lutetia fand ihren Spass im Katzengras und an der zweiten Kugelbahn im Wohnzimmer.
 
Heute Nachmittag hatte Mina frei. Als sie nach Hause kam, öffnete sie gleich die Türe und nahm den Karton weg. Sie ist überzeugt, dass wir unsere Scheu am schnellsten verlieren, wenn wir merken, dass wir alles dürfen. Fast alles. Ich habe bereits gelernt, dass Minas Futternapf nicht automatisch auch mein Futternapf ist. Sie hat mir ins Gesicht gepustet, und als das nichts brachte, stellte sie mich dreimal sanft auf den Boden, dann habe ich es akzeptiert – für den Moment jedenfalls.

Heute blieb sie nicht mehr so still sitzen wie gestern, sie tat, was sie immer tut, und wir verstanden allmählich, dass sie nicht auf Katzenjagd ist, wenn sie sich auf uns zu bewegt. Meistens geht sie einfach an uns vorbei irgendwohin und blinzelt auch artig bei Blickkontakt. Wir blinzeln zurück. Bei jeder Begegnung verlieren meine Geschwister ein Stückchen ihrer Angst und fliehen immer seltener bzw. weniger weit weg. Selbiges funktioniert auch mit den grossen Katzen.
Wir halfen heute auch dabei, ein Postpaket zu öffnen, wo Futter für die Katzentanten drin war. Agrippina kontrollierte die Lieferung genau, und wir waren ganz nah mit dabei.
 
Natürlich werden wir Euch über unsere Fortschritte und Abenteuer auf dem Laufenden halten.
 
Herzliche Miaus vom Tiger-Clan,
Eure Alesia die Mutige

         

         

         

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