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Donnerstag, 08. November 2012

Ein Fieber-Tiger

Von virtuellekatzenhaus1, 18:41

Ich grüsse Euch, Katzenfreunde
 
Vom Krankenlager aus habe ich, Lutetia, endlich auch mal Zeit fürs Tagebuch. Vorgestern erwischte mich ein verflixter Fieberinfekt, und Brivas konnte seine Medizin gleich an mich weiterreichen. Er braucht sie nicht mehr und ist längst wieder der alte Räuber. Er gibt sich alle Mühe, Massilias ungestümen Energien entgegenzutreten, damit ihr ohne mich nicht allzu langweilig wird. Es sieht schon eigenartig aus, wenn die beiden zusammen raufen: er so gross, sie so klein – und ratet mal, wer meistens unterliegt. Massilia hat erstaunliche Power und kämpft sich immer in den Mittelpunkt .
 
Ich indes kann auch nicht ruhig liegen bleiben. Obwohl mir Mina ständig predigt, Schlaf sei die beste Medizin, muss ich trotzdem wissen, was los ist und kann mich nicht recht entscheiden, wo ich nun mein Krankenlager aufschlagen will. Brivas und Massilia rennen ja ständig herum, und ich hinke buchstäblich hinterher. Mina wertet es zumindest als gute Zeichen, dass ich trotz offensichtlicher Schwäche immer noch den Überblick haben will, pünktlich zu den Hauptmahlzeiten erscheine, empfänglich für Snacks bin und grosse Katzenwäsche betreibe.
 
Allzu oft übermannt mich jedoch der Schlaf, und wenn ich alleine in einem Zimmer aufwache, rufe ich laut nach meinen Geschwistern. Zum Glück muss ich nie lange suchen, bis ich ein vertrautes Gesicht finde. Verleihe ich meiner Stimme einen verzweifelten Unterton, kommen mir Massilia und Brivas sogar schnurstracks entgegen.
         

Massilia



Massilia und Lutetia
 
Ich bin im Grunde gut aufgehoben, aber wenn mir Mina zweimal am Tag mit diesen grässlichen Tabletten zu Leibe rückt, überdenke ich unsere Beziehung gründlich. Obwohl ich dann jeweils stinksauer auf sie bin, bringe ich es nicht über mich, mich mit meinen Krallen zu wehren. Andererseits setzt ihr mein verratener Blick viel mehr zu als ein Kratzer. Und hol’s der Geier, sie bringt es doch jedes Mal wieder fertig, mich zu besänftigen. Erst lässt sie mich eine Weile lang schmollen, und wenn ich es mir dann irgendwo gemütlich gemacht habe, bringt sie mir ein Spielmäuschen und streichelt mich, erzählt mir irgendeinen Quark, und ich kann einfach nicht anders, als wohlig zu schnurren  .
 
Im Vergleich zu meinen Geschwistern bin ich allzu viel menschlicher Aufmerksamkeit am wenigsten zugetan. Also Spielen ist toll, keine Frage, aber ich werde nicht so gern auf den Arm genommen, und ich geh nur zu Mina aufs Sofa, wenn Massilia auch dort ist. Dann aber schmiege ich mich gern zwischen die beiden und lasse mich ausgiebig betüddeln. Wann und wie lange das stattfindet, entscheide ganz allein ich.
 
Alles in allem haben wir uns wirklich stark entwickelt. Natürlich gibt es hin und wieder noch Unsicherheiten, da wir einen kurzen Moment lang ängstlich reagieren, aber Aggressionen kennen wir gar nicht. Wenn jemand ruhig mit uns umgeht, Geduld und Verständnis aufbringt, Sicherheit vermitteln kann und die Körpersprache etwas beherrscht, werden wir uns auch in einem neuen Zuhause schnell wohl fühlen und dies mit Zutraulichkeit verdanken .
 
Brivas kämpft gerade mit der Wolldecke. Ja, gib alles, Bro’! Manchmal schnappt er sich auch einen herumliegenden Pulli und strampelt damit rum. Sein künftiger Mensch würde ihm sicher eine Freude machen, wenn er ihm etwas  Textiles gäbe, womit er sich austoben dürfte.

         



Brivas
Am Samstag war Alesias grosser Tag. Ihre neuen Menschen brachten einen gemütlich ausgepolsterten und interessant riechenden Weidenkorb für den Transport mit. Als alles besprochen war und Mina langsam anfing, mit den Tränen zu kämpfen, dösten zur gossen Erheiterung Brivas und Massilia ganz gemütlich im Korb. Alesia musste erst gesucht werden, sie dachte wohl, es bliebe noch genug Zeit für ein Nickerchen nebenan. Im Korb hatte auch sie gar keine Angst, sondern spielte sogleich mit ihrem Mäuschen. Wir verabschiedeten uns durchs Gitter, dann brach Alesia auf ins grosse Abenteuer. Mina vergoss zwar ein paar Tränen, aber sie versicherte uns, dass wir uns keine Sorgen machen müssten, denn sie hätte vollstes Vertrauen – in Alesias Besitzer als auch in Alesia selbst. Dank ihrem Mut und gesundem Selbstbewusstsein würde sie im neuen Zuhause gewiss bald das Zepter schwingen.
 
Am Montag erhielten wir ganz tolle Nachrichten, nämlich, dass sich Alesia schon in der ersten Nacht im Bett ihrer neuen Menschen breit gemacht hätte. Von ihrer jungen Katzengefährtin sei sie zwar etwas angezickt worden, aber im normalen Rahmen. Indem sie nun gemeinsam bespielt und gefüttert werden, wird zwischen den beiden sicher bald eine dicke Freundschaft entstehen  .
 
Auch für uns hat sich Besuch angekündigt, und wir werden Euch im nächsten Tagebucheintrag berichten, wie es gelaufen ist, und wer von uns als nächstes in ein richtiges Zuhause ziehen darf.
 
Mit herzlichem Miau,

Lutetia vom Tiger-Clan

         

Lutetia

Übrigens geht es mir schon viel, viel besser. Ob Mins dumme Tabletten doch etwas nützen? Ich gehe jetzt und spiele mit der lustigen Gummikrabbe.


 
 
Liebe Alesia,

bestimmt erfährst Du bereits viel Spass und Geborgenheit in Deiner neuen Familie. Wenn Du nach der Eingewöhnungszeit ins Freie darfst, revanchiere Dich mit vielen Geschenken für Deine herzlichen Menschen. Aber gib gut Acht und stell bitte keine gefährlichen Dummheiten an, Du mutige, lustige, kleine Lady. Ein langes, gesundes und glückliches Leben wünscht Dir von ganzem Herzen .
 
Deine Mina

Alesia 

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