Katzen Tagebücher 2012

News von Minou & Boo

Nun haben die beiden bereits ihren 1. Geburtstag hinter sich und wir dürfen schon bald unser 1-jähriges Dasein als Mitbewohner von Minou & Boo feiern . Ja, man kann tatsächlich sagen, dass die beiden eher uns „besitzen“ als umgekehrt – schliesslich haben auch sie uns ausgesucht und nicht andersrum. Wir geniessen es jeden Tag, dass die beiden bei uns sind! Sie sind eine wunderbare Bereicherung und mit ihnen wird uns garantiert nie langweilig . Ihre Eigenheiten und Erlebnisse könnten ein ganzes Buch füllen – wir möchten hier aber nur von einigen berichten.

         

         

Minou war ja anfangs eher scheu, ausser uns gegenüber. Nun ist sie aber sehr selbstsicher geworden und kommt wie Boo jedes Mal zur Türe gerannt, wenn es klingelt um den Besuch sofort kritisch zu beäugen. Unterdessen verhält sie sich wenn Besuch da ist, als wäre dies ganz normal. Sie streicht „fremden“ Menschen auch schon mal um die Beide und markiert deren Füsse – Füsse-Markieren, auch eine grosse Leidenschaft von Boo! Boo hat sich von Anfang an nur bei ungewohnten, lauten Geräuschen zurück gezogen, Besuch konnte ihn nie verunsichern, nur anfangs fand er Hundebesuch etwas unheimlich. Unterdessen scheint er sich richtig zu freuen, wenn Kinder auf Besuch kommen – besonders unsren Nachhilfeschüler scheint er ins Herz geschlossen zu haben. Bei den Nachhilfestunden hält er sich stets in der Nähe auf um ja nicht das Spielen in den Pausen zu verpassen. Minou und Boo haben so auch schon Kindern geholfen Berührungsängste mit Katzen abzubauen, Kindern den Umgang mit Tieren näher zu bringen und die Konzentrationsfähigkeit zu steigern; sie haben also schon fast so etwas wie eine Therapie-Aufgabe. Rumtragen und so richtig knuddeln lassen sie sich dann aber doch nur von uns beiden, was uns ein kleinwenig stolz macht. Nachts schlafen beide oft in unserem Schlafzimmer. Boo verbringt sogar eine gewisse Zeit neben uns gekuschelt und hilft mit sanften Schnurren beim Einschlafen, wenn wir mal wieder nachts aufgewacht sind. Minou kommt meist erst beim Weckerklingeln ins Bett und fordert dann mit lautstarkem Schnurren ihre morgendlichen Streicheleinheiten ein. Dabei spaziert sie über einen drüber, markiert Füsse (mal wieder), beschnuppert das Gesicht, leckt Finger ab und wirft sich mit voller Wucht hin, während sie sich auf einem befindet. Dass dies auf Höhe der vollen Blase auch mal unangenehm sein kann interessiert sie natürlich nicht . Wenn sie dann gestreichelt wird, geniesst sie es in vollen Zügen und legt sich gerne auf den Rücken, damit auch Bauch und besonders die Brustmuskulatur massiert werden. Manchmal leckt sie einem als Liebesbeweis übers Gesicht oder knabbert an unsren Ohren. Manchmal hat sie dieses Kuschelbedürfnis auch am Abend, wenn wir auf dem Sofa sitzen, was wir auch unheimlich schön finden. Boo hat leider keine so regelmässigen Schmuseattacken.

         

Aber seit wir in der neuen Wohnung sind (welche den beiden sehr gut gefällt – nach 2 kurzen Rundgängen benahmen sie sich schon wie immer), wird auch er immer „schmuusiger“. Er fängt dann an zu treteln, schnurrt unablässig vor sich hin und manchmal vergisst er dabei zu schlucken, sodass Speicheltröpfchen aus seinem Mund kullern. Er liegt nur selten auf uns drauf, wobei wir da nicht gänzlich undankbar sind, denn mit seinen 5 kg ist er doch ganz schön schwer geworden. Und unheimlich gross ist er auch geworden. Minou sieht neben ihm schon fast klein aus, obwohl auch sie stark gewachsen ist und knapp 4 kg wiegt. Der Grössenunterschied hält Minou jedoch keineswegs davon ab sich mit Boo zu balgen – oft ist sogar er derjenige, welcher davon flitzt und sie verfolgt ihn! Sie ist aber auch ein echtes Muskelpaket geworden. Kein Wunder bei dem Training in Form von Herumrennen, Spielen, Kämpfen, Klettern und Insekten jagen.

         



Ja, Minou ist eine richtige kleine Kammerjägerin geworden. Kein Insekt ist vor ihr sicher. Und es wird nicht nur gejagt und erlegt, nein, auch feinsäuberlich verzehrt – egal ob es sich um eine Fliege, eine Heuschrecke, eine Motte oder einen Nachtfalter handelt. Unterdessen knurrt sie dabei sogar Boo an, wenn er aus Neugierde zu nahe an ihre Beute kommt. Nur Wanzen, so musste sie lernen, sind nicht geniessbar. Aber das könnte sich ja ändern, deshalb muss sie es immer wieder aufs Neue ausprobieren. Eine Wanze hat ihr sogar direkt in den Mund gespritzt – ihrem Gesicht nach war es so richtig eklig, aber schon wenige Minuten später wollte sie wieder zur Wanze. Boo war vorsichtiger und hat das Viech nur aus ca. 10 cm Entfernung interessiert beobachtet. Dafür hatte er schon eine geschwollene Pfote nach einem Insektenstich.

         



Auch Boo jagt gerne Insekten, er ist einfach nicht ganz so geschickt darin wie Minou (ist aber auch sehr gut). Manchmal, wenn das Insekt zu weit oben ist, rufen sie uns. Dann müssen wir sie hochheben und sie jagen dann von uns gestützt Insekten, die sich an der Decke in Sicherheit wiegten. Da Minou Insekten und Trockenfutter (immer nur aus der Fummelkiste oder -brett oder als Belohnung für Kunststückchen) lieber mag als Nassfutter, haben wir angefangen den beiden ca. 2x pro Woche Frischfleisch zu verfüttern; erst gekocht, nun auch roh – Minou liebt es! Gekochtes Fleisch oder Pouletherzchen findet auch Boo sehr lecker, aber mit rohen Pouletschenkeln oder –flügeln kann er nur bedingt etwas anfangen. Er stürzt sich zwar gierig darauf, leckt es ab und kaut etwas darauf rum, aber dann schaut er uns an, als hätte er gerne Besteckt um das zu essen . Minou hat ihm das Futter dann auch schon stibitzt. Aber wehe er wagt sich zu nahe an ihr Fleischstück! Dann knurrt und faucht sie wie ein Raubtier. Überhaupt erinnert sie beim Verzehrt von Frischfleisch sehr stark an eine grosse Raubkatze. Wir hoffen, dass Boo auch noch mehr Gefallen an solchen frischen Leckereien findet.



Noch immer sind beide fasziniert von Wasser. Nasse Füsse bekommen sie zwar nicht gerne, aber es ist für sie jedes Mal spannend dem Wasser beim Toilettenspühlen zuzuschauen oder das Duschen der Menschen mit einem gewissen Sicherheitsabstand (um nicht auch nassgespritzt zu werden) beizuwohnen. Minou haut dabei auch gerne den Duschvorhang, wenn man von der anderen Seite mit Wasser dagegen spritzt. Boo begleitet unser Duschen oft in dem er auf dem Teppich vor sich hin döst, bis wir das Bad verlassen. Die Badewanne ist für ihn aber sonst auch ein besonderes Erlebnis. Fast jeden Abend springt er mit Anlauf hinein und ruft ganz laut, denn er möchte darin spielen. Sein Lieblingsspiel dabei ist den Menschen, der hineinschaut zu erschrecken indem er zuerst mit fast komplett schwarzen Augen von unten herauf blickt und dann beim nächsten Reinschauen plötzlich einem entgegen springt. So ist es zu unserem Ritual geworden, dass wir alle 4 jeden Abend vor dem zu Bett gehen noch eine Runde zusammen spielen. Die beiden spielen auch am Tag (oder auch nachts zu unsrem Leidwesen) mehrmals zusammen. Auch wir versuchen mit zahlreichen (meist selbstgebastelten) Spielsachen mitzumischen. Immer noch sehr beliebt ist das „Goalie-Spielen“. Besonders Boo ist ein Meister darin Sachen in der Luft abzufangen, wenn wir sie uns zuwerfen. Minou geht eher auf bodennahe „Beute“. Sie findet es dafür lustig mit Dominik „Fangis“ zu spielen. Miauend fordert sie ihn auf, rennt weg und dann muss er hinterher und sie fangen um dann selbst weg zu rennen und sich hinter der nächsten Ecke zu verstecken. Sie kommt dann hinter her geflitzt und sucht ihn. Sie hat ihn sogar auch schon „gefangen“ in dem sie ihm mit der Pfote einen leichten Hieb verpasste, bevor sie selbst wieder davon rannte. Wie man merkt ist Spiel und Spass bei uns sehr wichtig und gehört einfach jeden Tag dazu.
Eine weitere grosse Leidenschaft der beiden ist es alles was draussen ist vom Fenster oder noch lieber vom Balkon aus zu beobachten. Leider dürfen wir im neuen Zuhause kein Netz am Balkon anbringen, deshalb können die beiden nur unter Aufsicht nach draussen. Unterdessen haben wir aber um eine Ausnahmeerlaubnis gebeten, denn Boo ist irgendwie vom Balkon gestürzt obwohl wir dabei waren. Laut schreiend und total verunsichert ist er dann neben dem Hauseingang gesessen und war froh als wir ihn wieder rein holten. Zum Glück hat er das Abenteuer unbeschadet überstanden.
Manchmal sind wir uns nicht sicher ob Minou & Boo tatsächlich Katzen sind, so seltsam verhalten sie sich. Dass man an der Haustüre empfangen und verabschiedet wird, würden wir eher von Hunden erwarten, wie auch das zur Tür (oder Telefon) rennen wenn’s klingelt. Minou und besonders Boo sind aber auch sehr gelehrig wenn es darum geht Kommandos zu erlernen. Beide können „Sitz“ und „Männchen“, Boo auch noch „gib Pfötchen“ und „High five“. Wenn man Minou ruft, kommt sie angerannt, egal wo sie gerade war und was sie machte. Bellen und apportieren tun sie allerdings (noch) nicht .
Da sie sich ja schon fast wie Hunde verhalten haben wir auch ein neues gemeinsames Hobby: Spazieren gehen. Anfangs waren Minou und Boo noch etwas skeptisch was das Geschirr anziehen angeht. Nach einer Woche fordern sie aber schon ihren täglichen Spaziergang mit lautem Miauen ein. Besonders Boo drängt es nach draussen zu gehen, obwohl er sich draussen anfangs ängstlicher verhielt als Minou. Minou hat sogar eine neugierige, frei herum streifende Nachbarskatze in die Flucht geschlagen! Boo setzt sich oft miauend neben die Türe, besonders wenn er merkt, dass wir gleich das Haus verlassen werden. Oft flitzt er dann beim öffnen der Türe nach draussen in den Gang, Minou hinterher. Das macht das Verlassen der Wohnung etwas komplizierter. Abends, wenn es kühler ist, kommen sie dann zu ihrem Spaziergang im Quartier. Dabei wird dann alles beschnuppert und angeschaut. Auch hier werden Insekten gejagt (z.B. jetzt aktuell Junikäfer). Mittlerweile können wir aber auch so richtig ein Stückchen laufen. Nur fremde Menschen findet Minou noch etwas unheimlich. Mal schauen was für Abenteuer wir noch draussen zusammen erleben werden.
Wir sind sehr froh haben diese beiden unkomplizierten, liebenswerten Chaoten den Weg zu uns gefunden und hoffen noch ganz viele schöne Momente mit ihnen erleben zu dürfen.